SK König Tegel 1949 e.V.

M-Klasse: Die Obduktion

Die Partien waren nicht allesamt schlecht angelegt, manche sogar ganz gut! Allerdings darf dabei eine Komponente nicht vernachlässigt werden. Ein Fazit.

Zunächst ist es mir wichtig zu berichten, dass mir das Turnier auch trotz des persönlichen Ausgangs eine Freude war. Nach zehn Jahren Abstinenz wieder dabei zu sein, war ein echtes Vergnügen.

Körperliche Fitness ist dabei aber eine gute Voraussetzung. Der Mangel an Fitness kann jedoch fatal sein, wie sich zeigte. Regelmäßig ab Zug Nummer 35 Fehlentscheidungen zu treffen hat auch damit zu tun, dass der Körper nicht mehr kann. Dem kann man abhelfen, also ist die Lage noch nicht hoffnungslos.

Auf jeden Fall werde ich mir nach Möglichkeit ein Beispiel an Frank Niehaus und an Clemens Escher nehmen und im nächsten Jahr das Qualifikationsturnier mitspielen!

In der ersten Analyse zeigte sich, dass die Partieanlage außer in den Begegnungen mit Christoph Nogly und Joachim Morczynski ganz gut waren. Gegen Christoph ließ ich mich von G. Jones – S. Maze (→ siehe Partie) anregen, aber der französische Großmeister stellte die Sache geschickter an – verlor aber auch später.

Was aber wirklich gesessen hatte, war der unerklärliche Knockout, den ich mir selbst in Runde sechs gegen Julian Nöldner verpasst hatte – die Details dazu finden sich in dem Beitrag → „Das Eispickel-Trauma“. Sich von diesem Alptraum zu erholen war für mich wirklich schwierig gewesen, und dass ich in der folgende Runde ein Remis gegen Jürgen Brustkern erzielte, war zwar für beide eine Enttäuschung angesichts des Tabellenstandes, aber er hatte zum Schluss auch Gewinnchancen ausgelassen. Ich kann mich also nicht über jenes Unentschieden beklagen.

Gegen Josef Gelman hatte ich in der achten Runde eine strategische Gewinnstellung vergeben, wieder um den 35. Zug herum!

Dasselbe dann in der letzten Runde gegen Jarowslaw Verbitzky. Keine Gewinnstellung zwar, aber die Stellung zu halten im 35. Zug war nicht allzu schwer für Schwarz. Aber mir gelang es, ihm zum vollen Punkt zu lotsen.

Fazit? Die Schwachpunkte liegen offen zutage, jetzt gilt es, sie anzugehen. Und gleich das nächste Turnier anpeilen!

  1. 11. April 2024 - Antworten

    Schöner Beitrag, Fernando! Danke für die Eindrücke!